Ernährung

Als Patient mit einer Schluckstörung ist Essen für Sie mit höchster Konzentration verbunden. Die richtige Kopf- und Körperhaltung hilft Ihnen oftmals schon beim Essen. Daher sollten Sie auf Folgendes achten (1):

  • Ihre Sitzhaltung ist insgesamt möglichst aufrecht

  • Der Oberkörper ist aufgerichtet

  • Der Rücken ist angelehnt (evtl. mit einem Kissen im Rückenbereich)

  • Der Nacken ist gestreckt

  • Die Arme liegen angewinkelt auf dem Tisch

  • Der Kopf ist leicht nach vorne gebeugt und das Kinn nach unten gesenkt

Diätetische Maßnahmen

Ihre Nahrung sollte Ihrem Schluckvermögen angepasst werden, sodass Sie sicher schlucken können, ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden und eine Aspiration vermieden wird.

Mit der geeigneten Nahrungsmittelauswahl fängt es dabei an: nehmen Sie keine Mahlzeiten mit Körnern, Fasern, Krusten, Kernen und Schalen sowie zu trockene, krümelige, klebrige oder zu glatte Kost zu sich. Gemischte Mahlzeiten (z.B. Nudelsuppe) sind ebenfalls zu vermeiden. Bevorzugen Sie Nahrungsmittel, die Ihnen Widerstand beim Abbeißen bieten bzw. feste Kost mit Kauanreizen.

Kost bei Kau- und Schluckproblemen:

Wenn es für Sie schwierig ist, feste Nahrung zu essen, muss die Beschaffenheit der Lebensmittel so geändert werden, dass Sie sie sicher schlucken können. Dazu sollte die Kost zerkleinert, zerdrückt, püriert oder sogar gesiebt/passiert werden.

Da Flüssigkeiten zu schnell fließen, sich im Mund schlecht kontrollieren lassen und vorzeitig in den Rachen abgleiten, sollten Getränke eine nektar- bis puddingartige Konsistenz aufweisen. Flüssigkeiten müssen mit entsprechenden Andickungsmitteln angedickt werden. Sonst könnte es passieren, dass Flüssigkeiten nur allzu leicht in Ihre Atemwege und Ihre Lunge gelangen.

Ein appetitliches Aussehen sowie ein angenehmer Geruch fördern Ihre Speichelbildung. Auch säuerliches, z.B. mit Zitronensaft versetztes Essen, regt die Speichelbildung an und löst Ihren Schluckreflex aus.
Die Temperatur des Essen spielt ebenfalls eine Rolle: kühle und sehr warme Speisen können leichter geschluckt werden als lauwarme.

Zudem sollten Sie auf die richtige Schluckmenge achten: ein Volumen, das in etwa einem gehäuften Teelöffel entspricht (ca. 5 ml) lässt sich am besten schlucken.

  • Ihre Nahrung sollte gut gleitfähig sein

  • Gegebenenfalls sollte die Nahrung fein püriert sein

  • Flüssigkeiten sollten mit einem Andickungsmittel versetzt werden

  • Essgewohnheiten sollten geändert, bestimmte Nahrungskonsistenzen vermieden werden
  • Essen Sie in ruhiger Umgebung (möglichst nicht vor laufendem Fernseher)
  • Lassen Sie sich ausreichend Zeit zum Essen

  • Achten Sie darauf, dass Sie ausreichend oft nachschlucken

  • Stellen Sie eine gute Zahn- und Mundpflege sicher

Quelle: Gebert C: Dysphagie. Schluckstörungen rechtzeitig erkennen und behandeln. Heilberufe/Das Pflegemagazin 2012, 3 (Dossier 2), 1-7.